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Begriffe einfach erklärt – von A bis Z

Form 1120 – Körperschaftsteuererklärung für US-Corporations

Form 1120 ist die Körperschaftsteuererklärung für US-amerikanische Kapitalgesellschaften. Jede C-Corporation muss jährlich diese Steuererklärung beim Internal Revenue Service (IRS) einreichen - unabhängig davon, ob sie Gewinne gemacht hat oder nicht. Das Formular dient zur Ermittlung der Corporate Income Tax auf Bundesebene und ist damit vergleichbar mit einer deutschen Körperschaftsteuererklärung.

Auch für Corporations ohne Geschäftstätigkeit oder bei Verlusten bleibt die Abgabepflicht bestehen. Die Corporation Income Tax beträgt seit 2018 pauschal 21 Prozent auf den zu versteuernden Gewinn.

Wer muss Form 1120 abgeben?

Zur Einreichung der Form 1120 verpflichtet sind:

  • Alle C-Corporations. Das umfasst sowohl reine US-Unternehmen als auch solche mit ausländischen Gesellschaftern. S-Corporations hingegen nutzen Form 1120S, da sie steuerlich transparent sind und ihre Gewinne direkt an die Gesellschafter weitergereicht werden.
  • LLCs mit Corporation Election, wenn sie steuerlich als Corporation behandelt werden. Diese Wahl treffen sie über Form 8832 beim IRS. Standardmäßig sind LLCs steuerlich transparent, können aber bewusst die Besteuerung als Corporation wählen.
  • Ausländische Eigentümer von US-LLCs in besonderen Fällen. Ausländische Unternehmer, die nicht in den USA ansässig sind und Gesellschafter einer Single-Member LLC sind, müssen Form 5472 zur Offenlegung grenzüberschreitender Transaktionen abgeben. Da Form 5472 jedoch nicht eigenständig eingereicht werden kann, ist zusätzlich eine vereinfachte "pro forma" Version der Form 1120 erforderlich. Diese Regelung greift bereits dann, wenn ein Ausländer über 25 Prozent der Anteile hält.

Aufbau und wesentliche Inhalte

Form 1120 besteht aus  nur sechs Seiten und  aus einer Reihe von Schedules (Anhängen), die es jedoch in sich haben. Wie bei allen US-Steuererklärungen sind diese Schedules teilweise Pflichtanhänge, die jede Corporation ausfüllen muss, während andere nur bei bestimmten Sachverhalten erforderlich sind:

  • Erste Seite – Gewinn- und Verlustrechnung: Erfasst die grundlegenden Unternehmensdaten sowie alle Einnahmen der Corporation: Bruttoumsätze abzüglich Retouren und Nachlässe, Herstellungskosten über das separate Formular 1125-A, sowie weitere Ertragsquellen wie Dividenden, Zinsen, Mieten, Lizenzgebühren und Kapitalgewinne. Auf der Ausgabenseite werden sämtliche Betriebsausgaben detailliert aufgelistet: Geschäftsführergehälter (die über Form 1125-E zu belegen sind), Löhne und Gehälter, Reparaturen, uneinbringliche Forderungen, Mieten, Steuern, Zinsen und Abschreibungen.
  • Schedule C – Dividenden und Sonderabzüge: Behandelt Dividendenerträge. Je nach Beteiligungshöhe an anderen Unternehmen gelten unterschiedliche Abzugssätze für erhaltene Dividenden. Bei Beteiligungen unter 20 Prozent sind 50 Prozent der Dividenden abzugsfähig, bei höheren Beteiligungen steigt dieser Satz auf 65 oder sogar 100 Prozent.
  • Schedule J – Steuerberechnung und Zahlungen: Regelt die eigentliche Steuerberechnung und bereits geleistete Zahlungen. Die Körperschaftsteuer wird mit dem pauschalen Satz von 21 Prozent auf das zu versteuernde Einkommen berechnet.
  • Schedule K – Zusätzliche Angaben: Enthält Angaben zu Geschäftstätigkeit, Beteiligungsstrukturen und besonderen Sachverhalten. Hier muss beispielsweise offengelegt werden, ob ausländische Personen mehr als 25 Prozent der Anteile halten – was zur Abgabepflicht für Form 5472 führt. Auch Fragen zu digitalen Assets, Controlled Groups und der Corporate Alternative Minimum Tax werden hier behandelt.
  • Schedules L, M-1 und M-2 – Bilanz und Überleitungen: Enthalten die Bilanz sowie Überleitungsrechnungen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz. Kleinere Unternehmen mit Umsätzen und Vermögen unter 250.000 Dollar sind von diesen Schedules befreit und müssen stattdessen nur die Höhe der Ausschüttungen angeben.

Darüber hinaus gibt es weitere optionale Anhänge, die als separate Formulare beigefügt werden können. Zu den wichtigsten gehören Schedule D (Form 1120) für Kapitalgewinne und -verluste bei Wertpapiergeschäften oder Anlagenverkäufen, Schedule M-3 (Form 1120) für größere Corporations mit Vermögen über zehn Millionen Dollar zur detaillierten Überleitung zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz, sowie Schedule G (Form 1120) zur Offenlegung von Gesellschaftern, die mehr als 20 Prozent der Stimmrechte halten.

Was alles erfasst wird

Das Formular erfasst also sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Corporation im Geschäftsjahr. Dazu gehören Umsätze aus dem operativen Geschäft, Kapitalerträge, Zinserträge und sonstige Einkünfte. Auf der Ausgabenseite werden Betriebskosten wie Löhne, Mieten, Abschreibungen, Zinsen und andere gewöhnliche Geschäftsausgaben berücksichtigt. Form 1120 folgt dabei weitgehend den US Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP), weicht aber in steuerlichen Detailfragen von der Handelsbilanz ab.

Fristen und Vorauszahlungen

Die Abgabefrist für Form 1120 endet grundsätzlich am 15. Tag des vierten Monats nach Ende des Geschäftsjahres. Bei einem Kalenderjahr als Geschäftsjahr bedeutet das den 15. April. Corporations können über Form 7004 eine automatische Verlängerung um sechs Monate beantragen, wodurch sich die Frist auf den 15. Oktober verschiebt. Diese Verlängerung betrifft jedoch nur die Abgabefrist – fällige Steuern müssen trotzdem bis zur ursprünglichen Frist gezahlt werden.

Corporations müssen zudem vierteljährliche Vorauszahlungen leisten, wenn sie eine Steuerschuld von über 500 Dollar erwarten. Diese estimated tax payments werden über Form 1120W abgewickelt und müssen bis zum 15. Tag des vierten, sechsten, neunten und zwölften Monats des Geschäftsjahres geleistet werden. Wird zu wenig vorauszahlt, können Strafzinsen anfallen.

Praktische Einreichung und Software

Corporations mit einem Jahresumsatz über zehn Millionen Dollar in den letzten drei Jahren müssen ihre Steuererklärung elektronisch einreichen. Kleinere Unternehmen können weiterhin die Papierform verwenden, wobei die elektronische Einreichung meist schneller und sicherer ist.

Für die elektronische Einreichung stehen verschiedene professionelle Steuerprogramme zur Verfügung. Gängige Consumer-Programme wie TurboTax für die Einkommensteuer von Privatleuten unterstützen in der Regel allerdings keine Corporate Tax Returns.

Stattdessen sind spezialisierte Lösungen erforderlich: ProSeries und Lacerte von Intuit richten sich an Steuerberater und größere Unternehmen, während Drake Tax und ATX ebenfalls professionelle Corporate-Funktionen bieten. Diese Programme kosten meist zwischen 500 und 2.000 Dollar pro Jahr und erfordern steuerliches Fachwissen.

Alternativ kann die Papierform nach wie vor per Post eingereicht werden. Das ausgefüllte Formular wird an das Department of the Treasury, Internal Revenue Service, Ogden, UT 84201-0013 gesendet. Bei der Papiereinreichung sollten alle Schedules und Anhänge vollständig ausgefüllt und unterschrieben beigefügt werden. Die Bearbeitung dauert allerdings deutlich länger als bei elektronischer Übermittlung.

Vorauszahlungen und Strafen

Die Strafen bei verspäteter oder fehlender Abgabe sind empfindlich und steigen progressiv an. Für jeden Monat Verspätung berechnet das IRS mindestens 205 Dollar pro Gesellschafter, maximal jedoch zwölf Monate. Bei einer Corporation mit fünf Gesellschaftern würde das bereits 1.025 Dollar pro Monat bedeuten. Bei größeren Corporations oder bei Vorsatz können die Strafen deutlich höher ausfallen und bis zu 25 Prozent der geschuldeten Steuer betragen.

Besonders teuer wird es bei der sogenannten "failure to file penalty": Wer seine Steuererklärung mehr als 60 Tage zu spät einreicht, muss mindestens 485 Dollar oder 100 Prozent der geschuldeten Steuer zahlen – je nachdem, welcher Betrag niedriger ist. Diese Mindeststrafe gilt auch dann, wenn eigentlich gar keine Steuern geschuldet werden.

Zusätzlich zur Verspätungsstrafe können weitere Sanktionen hinzukommen. Bei unzureichenden Vorauszahlungen berechnet das IRS Strafzinsen auf die Differenz zwischen geleisteten und geschuldeten Zahlungen. Der Zinssatz wird vierteljährlich angepasst und liegt meist zwischen drei und sechs Prozent pro Jahr. Auch inhaltliche Fehler können kostspielig werden: Bei erheblichen Unrichtigkeiten in der Steuererklärung drohen "accuracy-related penalties" von 20 Prozent auf die zusätzlich geschuldete Steuer.

Besonders problematisch wird es, wenn das IRS eine Betriebsprüfung einleitet. Neben den eigentlichen Nachzahlungen können dann zusätzliche Prüfungskosten, Anwaltsgebühren und bei groben Verstößen sogar Strafverfahren die Folge sein.

Selbst machen oder Steuerberater?

Form 1120 selbst auszufüllen ist ein kostspieliges Risiko. Wer bei Schedule M-3 nicht weiß, was eine 'book-tax difference' ist, überschätzt seine Fähigkeiten. Ein Fehler bei der Corporate Alternative Minimum Tax führt regelmäßig zu hohen Nachzahlungen.

Aus der Praxis: Die meisten Unternehmer kalkulieren nur die Steuerberatungskosten, vergessen aber die Folgekosten einer fehlerhaften Erklärung. Nach einer IRS-Prüfung summieren sich Nachzahlungen, Strafzinsen und Anwaltsgebühren schnell auf 30.000-80.000 Dollar – deutlich mehr als Jahre professioneller Beratung.

Orientierungshilfe: Corporations ab 500.000 Dollar Jahresumsatz sollten einen spezialisierten CPA beauftragen (4.000-8.000 Dollar jährlich). Kleinere Unternehmen kommen oft mit einem erfahrenen Enrolled Agent aus (2.000-4.000 Dollar). Diese Investition amortisiert sich bereits durch korrekte Abschreibungsstrategien und vermiedene Penalties.

Zum Vertiefen: https://www.irs.gov/forms-pubs/about-form-1120

Ausfüllhilfe: https://www.irs.gov/instructions/i1120

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