Learning Center

Alles Wichtige verständlich und kompakt erläutert

#Steuern in den USA

Das Wichtigste zum Thema Steuern

Franchise Tax

Die Franchise Tax ist eine Abgabe, die bestimmte US-Bundesstaaten zusätzlich oder alternativ zur klassischen Körperschaftsteuer (Corporate Tax) erhoben wird, wobei der Begriff Franchise Tax recht irreführend ist, denn unter einem Franchise-Unternehmen wird langläufig ein Geschäftssystem verstanden, bei dem ein Franchisegeber einem anderen Unternehmen das Recht einräumt, seine Marke und das Geschäftsmodell zu nutzen, wofür dann Franchise-Gebühren fällig werden.

Die US-Franchise-Tax hat jedoch nichts mit klassischem Franchising zu tun. Stattdessen bezeichnet der Begriff eine Art Existenzabgabe für Firmen, die im jeweiligen Bundesstaat registriert sind oder dort Geschäfte betreiben. „Franchise" bezieht sich hier auf das „Privileg" oder die „Lizenz", in einem Bundesstaat geschäftlich tätig sein zu dürfen. Das englische Wort „franchise" bedeutet in diesem Kontext also nicht „Franchising" im Sinne von McDonald's & Co., sondern steht lediglich für die von einem Bundesstaat geduldete Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit in diesem Bundesstaat. Mehr nicht.

In welchen Bundesstaaten gibt es Franchise Tax?

Da die Franchise Tax keine Steuer auf State Level ist - dementsprechend wird die Steuer auch nicht etwa vom IRS eingesammelt, sondern von den lokalen Steuerbehörden - gibt es keine bundesweit einheitliche Regelungen, sondern jeder Bundesstaat entscheidet für sich, ob und in welcher Form Unternehmen mit einer Franchise Tax zur Kasse gebeten werden.

Auch gibt es in einigen Staaten funktional ähnliche Abgaben mit anderen Namen (z. B. Business Privilege Tax, Annual License Fee), die vom Prinzip her ebenfalls eine Art Franchise Tax sind. Franchise- oder vergleichbare Mindestabgaben gibt es aktuell in rund 20 Bundesstaaten

Bekannte Beispiele für Bundesstaaten mit - echter - Franchise Tax sind etwa:

  • Delaware
  • Texas
  • Kalifornien
  • New York

Bemessungsgrundlagen: Mal so mal so

Die Berechnungsmethoden für die Franchise Tax variieren von Bundesstaat zu Bundesstatt und können unter anderem basieren auf Dingen wie:

  • dem Nettowert des Kapitals (Net Worth)
  • dem Gesamtumsatz (Gross Receipts) des Unternehmens
  • dem Nennkapital (Authorized Shares)
  • einer Kombination mehrerer Faktoren

Auch eine Pauschale ist möglich.

Die Franchise Tax kann auch dann dann fälligig werden, wenn gar keine Einnahmen erzielt wurden, was ein wesentlicher Unterschied zur Corporate Tax ist, deren Höhe sich immer am wirtschaftlichen Ertrag festmacht.

Auch wenn ein Staat keine Corporate Tax erhebt (z. B. Texas, Nevada), kann trotzdem eine Franchise Tax fällig werden. Einige Staaten erheben die Franchise Tax gerade deshalb, - um die fehlende Corporation Tax zu kompensieren.

Bundesstaat Franchise Tax? Besonderheiten
Delaware Ja Basierend auf Shares oder Net Worth, Mindeststeuer ca. 175 USD
Texas Ja „Margin Tax" auf modifizierten Umsatz, Freibetrag bei ca. 2,47 Mio USD
California Ja Mindestabgabe 800 USD/Jahr für LLCs und Corps, gestaffelte Zusatzabgaben
New York Ja Kombiniert mit Corporate Tax – höherer Betrag ist zu zahlen
Nevada Nein Keine Franchise Tax, aber jährliche Business License Fee
Wyoming Nein Keine Franchise Tax, dafür jährliche Lizenzgebühr (Annual Report Fee)
Florida Nein Keine klassische Franchise Tax – aber 5,5 % Corporate Tax auf Gewinn

Beispiel: Franchise Tax in swinging Texas

In Texas wird werbewirksam keine Körperschaftsteuer (Corporate Tax) erhoben. Aber es gibt eine Franchise Tax, die anhand des Umsatzes eines Unternehmens berechnet wird, genauer anhand des sogenannten modifizierten Bruttoumsatzes (Margin)- das ist ein bereinigter Wert, bei dem bestimmte Betriebsausgaben wie etwa Einkaufskosten oder Löhne vom Bruttoumsatz abgezogen werden können. Deshalb spricht man hier auch von einer Margin Tax.

Texanische Steuersätze (Stand 2025)

  • 0,375 % gilt für Unternehmen, die als Groß- oder Einzelhändler eingestuft werden
  • 0,75 % zahlen alle anderen Unternehmen, z. B. Dienstleister, Hersteller oder Beratungsunternehmen

Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter rund 2,5 Millionen USD müssen keine Franchise Tax zahlen. Erst wenn der Umsatz darüber liegt, wird die Steuer fällig.

Beispiel: Ein Dienstleistungsunternehmen erzielt 3.000.000 USD Umsatz. Da der Umsatz über dem Freibetrag liegt, wird Franchise Tax eingezogen:

3.000.000 × 0,75 % = 22.500 USD Franchise Tax

Ein anderes Unternehmen hat nur 900.000 USD Umsatz. Weil der Umsatz unter dem Freibetrag liegt, fällt hier keine Franchise Tax an - auch wenn rein rechnerisch 900.000 × 0,75 % = 6.750 USD zu bezahlen wären, greift der Freibetrag, sodass keine Franchise Tax fällig wird.

Franchise Tax in Kalifornien

Kalifornien verlangt von fast allen Unternehmen, die im Bundesstaat registriert sind oder dort geschäftlich tätig werden, eine jährliche Mindest-Franchise-Tax, unabhängig davon, ob Gewinne erzielt werden oder nicht.

LLCs und Corporations: jährliche Mindeststeuer von 800 USD; LLCs mit höherem Umsatz: Zusätzliche gestaffelte Abgabe, wenn der Bruttoumsatz über 250.000 USD liegt:

BruttoumsatzZusatzabgabe250.000 - 499.999 USD900 USD500.000 - 999.999 USD2.500 USD1.000.000 - 4.999.999 USD6.000 USDab 5.000.000 USD11.790 USD

Kalifornien erhebt auf den Unternehmensgewinn außerdem eine Corporate Tax von 8,84 % - die Franchise Tax kommt also oben drauf.

Beispiel: Eine LLC in Kalifornien mit 500.000 USD Bruttoumsatz zahlt: 800 USD Mindeststeuer +2.500 USD Zusatzabgabe = Gesamt: 3.300 USD pro Jahr

So what? Bedeutung für Unternehmensgründer

Wer eine US-Firma gründet, sollte die Franchise Tax zwar in die Standortwahl mit einbeziehen. Sie ist aber nicht in jedem Fall ausschlaggebend, kann aber bei wachsendem Umsatz oder bei komplexeren Unternehmensstrukturen durchaus relevante Mehrkosten verursachen.

Entscheidend ist schlussendlich aber nicht die Steuerbelastung durch eine einzele Steuerart, sondern immer die Gesamtbelastung durch alle Steuerarten im konkreten Fall.

Was Gründer deshalb beachten sollten:

  • Kleinunternehmen oder ruhende Firmen zahlen häufig nur die Mindeststeuer, die in vielen Bundesstaaten zwischen 100 USD und 800 USD liegt.
  • Mit steigendem Umsatz oder Kapital kann die Franchise Tax aber deutlich anziehen, etwa durch Umsatzstaffeln (Kalifornien) oder Kapitalbewertungen (Delaware) als Berechnungsgrundlage. Dann schlägt sie zu Buche.
  • In manchen Staaten (z. B. New York) kommt es auch zu einer Doppelbesteuerung durch Franchise Tax und Corporate Tax.
  • Die Regelungen unterscheiden sich je nach Rechtsform und Bundesstaat - für LLCs gelten teils andere Sätze als für Corporations. So erhebt Delware für LLCs eine Flat-Franchise-Tax von 300 USD. Es muss also immer recherchiert werden, wie die aktuelleen Regelungen im jeweiligen Bundesstaat gerade sind, da diese sich auch ändern können.

Sie haben Fragen zum Thema Firmengründung in den USA?

Gerne beantworten wir Ihnen diese in einem persönlichen Gespräch. Rufen Sie uns dazu einfach an, chatten Sie mit uns oder senden Sie eine Email.

Freecall DE/AT: 0800 400 43 40
Freecall CH: 0800 400 43 4
+1 929 2364 627
info@easy-inc.com

Auch interessant:

Jetzt Newsletter abonnieren

Unser kompakter Newsletter informiert Sie monatlich über Wissenswertes aus USA mit Tipps, Tricks und Trends für Unternehmer und solche die es bald werden wollen.

Vielen Dank. Sie müssen das Newsletter-Abonnement noch bestätigten, indem Sie auf den Link in der Email klicken, die Sie gleich erhalten.
Oops! Etwas ist schiefgelaufen. Versuchen Sie es noch einmal.